Hast Du einen eigenen, unverwechselbaren
Stil?
Ich selber leugne das immer, aber es gibt
durchaus Stimmen, die mir da widersprechen.
Ich weiß nicht, ob man das einen Stil nennen
kann, aber ich möchte vor allem spannende
Bilder machen, die sich abheben von denen,
die man kennt, Bilder, die intelligent sind.
So bin ich auch davon abgekommen, alles
bunt auszuleuchten, wie ich das am Anfang
getan habe: Im ersten Edit der Reportage
über das Deutsche Museum z.B. waren lauter
quietschbunt ausgeleuchtete Bilder, die
eigentlich mit dem Deutschen Museum nicht
viel zu tun hatten. Die Auswahl, die hier
auf der Website zu sehen ist, ist wesentlich
authentischer.
|
|
Was finden andere typisch an Deinen Bildern?
Eine gewisse Klarheit in Farbigkeit und
Bildaufbau. Wenn das mein persönlicher Stil
ist, dann habe ich ihn nicht bewußt gesucht,
sondern er hat sich ganz selbstverständlich
ergeben. Da zeigt sich wohl der Grafiker
Was hast Du gegen eine unverwechselbare
Bildsprache?
Ich finde einen persönlichen Stil
nicht per
se negativ. Manchmal bin ich verblüfft, daß
man die Bilder einiger exzellenter Fotografen
sofort erkennt und frage mich, woran das liegt.
Aber ich selbst möchte offen genug
sein,
jedes Bild so zu gestalten, wie ich es in dem
Moment für richtig halte.
|
|
Ich habe Angst, daß mich eine zementierte
Bildsprache auf eine bestimmte Art der
Fotografie festlegt, denn die Gefahr, mit einer
zu modischen Bildsprache nach fünf Jahren
wieder out zu sein, ist groß.
Vor allem in der journalistischen Fotografie
ist es wichtiger, daß das Motiv im Vordergrund
steht und nicht der Stil des Fotografen.
Was ist interessanter: das Geschehen vor
der Kamera? Oder das dahinter? (Ende)
|